Nun, die einfache Antwort ist: ja. Ein Projekt kann erst dann existieren, wenn es davor vorgeschlagen [=beantragt] und genehmigt wurde. Und ein Antrag wird erst dann akzeptiert, wenn man die notwendige Analyse tiefgreifend durchgeführt hat und überzeugend nachweisen kann, dass ein Projekt sinnvoll, nützlich und realisierbar ist. Aus der Warte betrachtet, ist der Projektantrag viel mächtiger im Projektmanagement, als der Projektauftrag, isn’t it? Ich sehe das so:
Ein Projektantrag ist bei weitem emotionaler als ein Auftrag. Er stellt eine strukturierte Ideenbeschreibung dar, die verwendet wird, um das Management, einen Auftraggeber und / oder eine Gruppe von Stakeholdern davon zu überzeugen, dass ein Projekt durchgeführt werden muss, um ein bestimmtes Geschäftsproblem zu lösen oder eine bestimmte Geschäftschance zu nutzen.
Ein Projektauftrag dagegen definiert das Projekt. Es ist ein formelles Dokument, das die Ziele, den Umfang, Budget,… und die Rollen der am Projekt beteiligten Personen klar darstellt und somit die Existenz des Projektes bestätigt.
Der Antrag wird in der Initiierungsphase des Projektes erstellt und gestellt, der Auftrag findet in der Planungsphase statt. Der Projektauftrag wird erst dann erstellt, wenn der Antrag genehmigt wurde.
[mag sein, dass ich hier von den PMBOK-Leitlinien abweiche] Der Antrag muss nicht zwingend vom Projektmanager erstellt werden. In der Praxis haben viele Unternehmen PMOs, Stabstellen oder sonstige Organisationseinheiten, die Anträge für neue Projekte verfassen und in die jeweiligen internen Workflows einbringen. Zuständig für die Erstellung des Auftrages allerdings ist der Projektmanager. Immer! Ausnahmslos!
FAZIT
JA! Der Projektantrag ist wirklich wichtig und sinnvoll. Er hat einen eigenen Zweck zu erfüllen. Und in vielen Unternehmen soll er endlich aus der verstaubten Ecke der „unnötigen Formalitäten“ geholt und auf Vordermann gebracht werden. There is always HOPE!
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